Reiseverlauf 29.11.16 - 1.4.17

CHILE V


BOLIVIEN

11.3. - 1.4.2017

Letzte Tage in Chile 11. - 18.3.2017

Mit einer schönen Rundreise zwecks Höhenanpassung geht unser 2 ½-monatiger Aufenthalt in Chile zu Ende. Wir haben einiges von dem vielseitigen Land gesehen, was uns in bester Erinnerung bleiben wird. Beim kleinen Grenzort Ollague auf 3600m verlassen wir Chile. Die Ausreiseformalitäten nehmen nicht mehr als zehn Minuten in Anspruch.

B O L I V I E N

Einwohner: 11 Mio. / Fläche 1,1 Mio. km2

Hauptstadt: Sucre / Regierungssitz: La Paz

Sprachen: Spanisch / Ketschua / Aymara

Staatsform: Republik

Staatsoberhaupt: Präsident Evo Morales Ayma

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Grenze Ollague - Uyuni - Potosi - Sucre - Oruro - La Paz - Grenze Peru

18.3. - 1.4.2017

Grenzübertritt

Als wir zur bolivianischen Grenze kommen, ist es 13 Uhr. Am Zollbüro steht Mittagspause 12.30 – 14.30 Uhr. Also verpflegen wir uns ebenfalls und spazieren um 14.30 Richtung Büro. Dabei wird uns plötzlich klar, dass Bolivien eine Stunde „hintennach“ geht, d.h. es ist erst 13.30 und wir müssen nochmals eine Stunde warten.

Die Einreise geht zwar problemlos, doch da wir zum ersten Mal unser Auto nach Bolivien einführen, muss es in irgendeinem Computer registriert werden. Wir werden zu einer Agentur geschickt, die sich auf der anderen Seite von zwei Bahngeleisen befindet. Zwei lange Güterzüge stehen auf den Geleisen. Zuerst „überklettern“ wir den einen, dann setzt sich der andere in Bewegung und wir warten dazwischen, bis er wieder anhält und wir auch ihn übersteigen können. Schliesslich landen wir heil im Büro der Agentur, wo alle autospezifischen Details registriert werden. Dann steigen wir wieder über die zwei Züge und erhalten vom Zoll das ok für die Durchfahrt, nachdem noch ein Augenschein von unserem Ferienhäuschen genommen worden ist. Nach total 3 ½ Stunden dürfen wir weiterziehen.

Wunderbares Andenhochland

Auf unserer zweiwöchigen Reise durch Bolivien bleiben wir im Andenhochland auf Höhen zwischen 3200 - 4500m. Dank der guten Akklimatisation und der Tatsache, dass wir auf Rädern und nicht zu Fuss unterwegs sind, ertragen wir die Höhe recht gut. Zum Übernachten suchen wir uns jeweils ein Plätzchen, das unter 4000m liegt, weil es uns «in den Niederungen» wohler ist.

Die rund 1400 km lange Strecke ist spannend und voller Überraschungen. Es geht munter auf und ab über hohe Pässe und durch tiefe Schluchten, manchmal auch über weite Hochebenen. Bizarre Felsformationen und mehrfarbig geschichtete Berge bilden ein geologisches Wunderland, das immer wieder aufs Neue fasziniert.

Dank der zu Ende gehenden Regenzeit überzieht ein Grünschimmer die Berghänge bis hoch hinauf. Überall, wo etwas Wasser vorhanden oder eine Bewässerung möglich ist, sind kleine Ackerflächen angelegt, die sich wie ein Flickenteppich die Berge hochziehen, egal wie steil das Gelände ist. Angebaut wird vor allem Mais, Getreide und Kartoffeln.

 Als Nutztiere halten sie Lamas, Schafe, Ziegen, Esel, Schweine und wo genügend Gras wächst auch Kühe. Moderne Errungenschaften wie Traktore sehen wir nur selten. Zu den erwähnten Tieren begegnen uns immer wieder wild lebende Vicun᷈as. Sie sind etwas kleiner als die Guanakos und gehören ebenfalls, wie die Lamas und Alpakas, zur Familie ‘Kleinkamele der Anden’.

Über zwei Drittel der Einwohner Boliviens sind Indigenas, im Hochland vor allem Quetchua und Aymara. Sie wohnen in kleinen Siedlungen, ihre winzigen Häuser sind aus getrockneten Lehmziegeln erbaut und mit Stroh oder Blech gedeckt. Wäsche, die im Fluss gewaschen wurde, liegt über Sträuchern oder Lehmmauern zum Trocknen.

Die Menschen sind gegenüber Fremden in komischen Autos eher skeptisch, doch wenn wir ihnen freundlich zuwinken, hellt ihr Gesichtsausdruck auf und sie winken zurück - vor allem die Männer. Die Frauen, die typischen «Cholitas», sind da vorsichtiger und passen immer auf, dass sie nicht in die Schusslinie von Touristenkameras geraten. Dabei wären sie so fotogen mit ihren langen Zöpfen, dem Hut und dem aus rund acht Metern Stoff gefertigten Faltenrock, dem durch mehrere Unterröcke noch mehr Fülle verliehen wird. Dazu tragen sie ein Schultertuch mit Fransen oder ein bunt gewebtes Umhängetuch, in welchem Kleinkinder und Waren transportiert werden. Schade nur, dass sie glauben, ein Foto raube ihnen ein Stück Seele. Da hilft bloss noch ein guter Zoom oder manchmal auch ein Foto von der Rückseite.

Die Skepsis der Frauen verflüchtigt sich freilich, sobald man ihnen etwas abkauft. In einem der Dörfer verkauft eine Frau auf der Strasse Früchte und Brot. Ich hätte gerne vier Brötchen. Erfreut stopft sie zehn in eine Tüte und preist gleichzeitig ihre Mandarinen an. Die sind zwar grasgrün, aber sie seien süss, sagt sie. Also bestelle ich noch vier Mandarinen und bekomme acht. Offenbar heisst hier cuatro nicht vier, sondern viel. Für die zehn Brötchen und acht Mandarinen verlangt sie 9 Bolivianos. Ich gebe ihr 10 und sie strahlt, als hätte ich gerade ihren Tag gerettet. 10 Bolivianos sind ca. SFr. 1.50.

Im Folgenden sind ein paar Einzelheiten und Erlebnisse der Bolivienreise beschrieben:

Uyuni: Salzsee und Salzhotel, 3670m

Schon lange freuen wir uns auf den berühmten Salzsee. Er ist 12‘000 km2 gross, die Salzschicht mehrere Meter dick und fest genug, um von Gelände- und Lastwagen befahren zu werden. In der Trockenzeit bilden grosse Sechsecke einen weissen Teppich soweit das Auge reicht. 90 km vom Ufer entfernt taucht die Kaktusinsel Isla Incahuasi auf mit ihren bis zu zehn Meter hohen Kakteen. ABER: In der Regenzeit von November bis April ist die Oberfläche mit Wasser bedeckt. Der See kann trotzdem befahren werden, doch ist eine hochkonzentrierte Salzlösung keine Wellnessbehandlung fürs Fahrzeug.

Wir wissen, was uns erwartet, als wir zum Dorf Colchani fahren, von wo aus der See zugänglich ist. Auf den letzten paar Kilometern weist die Erdstrasse scheussliche Löcher auf, sodass wir im Schritttempo dem See entgegenschwanken müssen. Obschon Tourenfahrzeuge laufend mit ihrer Kundschaft durchs Wasser pflügen und manchmal bedenklich tief einsinken, haben wir nicht im Sinn, unserem Auto so etwas anzutun. Zusammen mit ein paar weiteren Campierern lassen wir uns am Ufer für die Nacht nieder und geniessen die schöne Abend- und Morgenstimmung.

In der Nähe gibt es mehrere Salzhotels, die aus Salz errichtet und eingerichtet sind. Wir suchen am nächsten Morgen eines auf, um zu fragen, welche Touren auf den See angeboten werden. Der Hotelier beantwortet unsere Frage, ob es sich überhaupt lohne, mit einem ehrlichen Nein. Das Wasser stehe zu tief, um die Kaktusinsel zu besuchen und der Sonnenauf- und -untergang sei vom Ufer aus beinahe so schön.

Spontan buchen wir als „Trostpflästerli“ eine Nacht in diesem Salzhotel, das zu den nobleren gehört. Allerdings stellen wir bald fest, dass es sich in dem Haus kalt und nicht wohlig anfühlt, so als ob man sich in einem Rohbau befände. Da helfen auch die diversen künstlerischen Salzskulpturen nichts. Man hat keine Lust, sich auf ein hartes, kaltes Salzbänkli zu setzen, wenn keine Kissen zur Verfügung stehen. Zum Glück gibt es warme Heizdecken, sodass wir wenigstens im Bett nicht frieren müssen. Dieser Gag hat sich auf seine Weise gelohnt, aber ein zweites Mal wäre eines zu viel.

Potosi 4070m, 180'000 Einwohner

Über Jahrhunderte war Potosi die reichste Stadt der Welt dank ihres Hausbergs Cerro Rico (reicher Berg), der einst voller Silberadern war. Heute ist die Stadt verarmt, es wird nur noch etwas Zinn und Zinkerz abgebaut. Zeugen der Vergangenheit sind langsam zerfallende barocke Kirchen und herrschaftliche Kolonialhäuser.

Gleich bei der Einfahrt werden wir in einem Stau von schwarzen Auspuffgasen vieler Lastwagen und Busse eingenebelt. Die Stadt zieht sich an mehreren Hügeln hoch, die Strassen sind eng und sehr steil. Der Verkehr ist enorm und undiszipliniert, es gilt das Recht des Stärkeren oder Frecheren. Wer zuerst hupt, hat Vortritt!

Wir haben die Koordinaten von einem bewachten Parkplatz, der zu einem Hostal gehört. Dort würden wir ev. eine Nacht bleiben. Als wir an dieser Adresse ankommen, ist Heinz bereits ziemlich entnervt. Zum Glück kann er das Wohnmobil an der steilen Strasse parkieren. Ein Augenschein vom erwähnten Parkplatz ergibt, dass das Tor zu niedrig für unser Auto ist. Wir lassen es deshalb ein paar Stunden an der Strasse stehen und bummeln zu Fuss durch die Innenstadt. Eine Übernachtung in diesem Gewühl ziehen wir nicht mehr in Betracht, zumal wir lieber etwas unterhalb von 4000m schlafen. Auf unserer Fusstour sehen wir eine Tankstelle mit Trinkwasser zum Auffüllen unseres Tanks, was gemäss Rücksprache erlaubt ist.

Nachdem sich Heinz wieder erholt hat, wird er bei der Ausfahrt aus der Stadt erneut gefordert. Zuerst kommt die Trinkwasser-Tankstelle an die Reihe. Schlauch anschliessen - Hahn aufdrehen… nada! Wir fragen nach und erhalten die simple Antwort „no hay agua“, es hat kein Wasser. Punkt.

Zum chaotischen Verkehr kommt hinzu, dass die Ausfahrtstrasse, die wir nehmen sollten, wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Eine Umleitung ist nicht signalisiert. Unser Navi ist überfordert und will uns immer wieder auf die gesperrte Strasse lotsen. Wir versuchen, selber einen Weg zu finden. Über extrem steile Strassen landen wir schliesslich auf einer Erdpiste, die in die falsche Richtung führt. Es kostet fast zwei Stunden Zeit und viele Nerven, bis wir endlich aus der Stadt sind.

Kann es sein, dass wir erst jetzt richtig in Südamerika angekommen sind, verkehrstechnisch gesehen?

Sucre 2790m, 310'000 Einwohner

Die Stadt Sucre hat nichts mit Zucker zu tun, sondern mit dem bolivianischen General und Freiheitsheld Antonio José de Sucre. Es ist die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens, doch bis auf den obersten Gerichtshof befinden sich alle Regierungseinrichtungen in La Paz. Sucre gilt als die am besten erhaltene Kolonialstadt Südamerikas. Unsere Hoffnung, dass es hier etwas weniger chaotisch und nervenaufreibend zu und hergeht als in Potosi erfüllt sich grösstenteils. Die Stadt verteilt sich ebenfalls auf verschiedene Hügel, doch die Strassen sind etwas weniger steil und der Verkehr ist etwas ruhiger.

Die erste Nacht verbringen wir auf einem eher lärmigen Parkplatz, die zweite in einem hübschen Hotel, das in einem alten Kolonialgebäude eingerichtet ist und einen wunderbaren Blick über die Stadt bietet. Hier erleben wir etwas, das wir seit zwei Monaten nicht mehr erlebt haben: Es regnet! Die andauernde Schönwetterperiode, an die wir uns so gerne gewöhnt haben, scheint vorbei zu sein. Fast täglich erwischen wir einen Regenguss, aber meistens ist er nur kurz oder es regnet nachts, sodass wir uns nicht beklagen dürfen.

Zu Fuss erkunden wir die sehenswerte Innenstadt mit ihren weissen Kolonialbauten und gepflegten Parks. Es herrscht Ordnung, die Banken sind alle an einer Strasse, die Wechselstuben an einer anderen. Hinter dem grossen Gebäude des Gerichtshofs reihen sich beidseits der Strasse dutzende Anwaltsbüros aneinander, die offenbar alle ein gesichertes Auskommen haben.

Nebst dem Treiben auf den Strassen fasziniert uns auch dasjenige in der grossen Markhalle, dem Mercado Central. Für uns ist klar, der Besuch von Sucre hat sich gelohnt.

Von Sucre hinauf nach Oruro auf 3700m

Speziell an dieser Bergstrecke ist eine ca. 100 km lange Erdpiste, respektive Baustelle, die teilweise in äussert schlechtem Zustand ist und grosses Geschick vom Fahrer abverlangt. Abgrund entweder links oder rechts, tiefe Fahrspuren und Löcher, steile Berg- und Talfahrten, eng und trotzdem immer wieder Gegenverkehr... Der Offroadkurs in Hinwil lässt grüssen! Zum Glück ist unser Auto solchen Strapazen gewachsen, im Gegensatz zu meinen Nerven!

Ursprünglich war die Naturstrassen-Strecke 200 km lang. Während Jahren wurde Stück für Stück asphaltiert, doch die steilen Felshänge sind sehr labil und es gibt immer wieder Steinschlag und Erdrutsche. Es scheint ein endloses Unterfangen zu sein, die Strasse neu zu bauen und gleichzeitig fortwährend zu sanieren.

Übrigens: Wir haben uns in Sucre im Hotel nach dem Strassenzustand erkundigt und die überzeugte Auskunft erhalten, die ganze Strecke sei asphaltiert...

Erlebnis La Paz, 3100 - 4100m, rund 2 Mio. Einwohner

Die meisten Individualreisenden aus der ganzen Welt wissen, wohin sie in La Paz gehen sollen: Ins Hotel Oberland zum Schweizer Walter Schmid. Dort kann man campieren oder ein Hotelzimmer beziehen (so wie wir zum Beispiel) und sich mit allen möglichen und unmöglichen Fragen und Problemen an Walter wenden. Man kann auch Zürigschnätzlets essen, oder Älplermakronen, oder Fondue von Käse über Fleisch bis Schoggi, oder Raclette, oder Caramelchöpfli usw. Und man kann Schweizerdeutsch sprechen!

Wir erwarten zwei Päckli, das eine ist ein kleines Ersatzteil, das wir zur Sicherheit dabei haben möchten, das andere ist ein Päckli von unserer Tochter. Um es gleich vorweg zu nehmen: Keines der beiden kommt rechtzeitig an, weil gemäss Walter die bolivianische Post eine Katastrophe sei.

Hingegen gibt es für mein Spezialproblem erfreulicherweise eine Lösung: Mein Laptop hat vor zwei Wochen den Geist aufgegeben! Das ist für mich eine mittlere Katastrophe, mindestens! Natürlich durfte ich in dieser Zeit den Laptop von Heinz benutzen, aber er hat ebenfalls Filme und Fotos zu verarbeiten, Mails zu schreiben und organisatorische Arbeiten zu erledigen. Da wir in erster Linie auf Reisen sind, möchten wir nicht die Bürozeiten verdoppeln.Walter ruft seinen Computerfachmann an, der kommt vorbei, nimmt mein Sorgenkind mit, setzt es neu auf (auf Englisch) und zwei Tage später habe ich wieder einen funktionierenden Laptop. Mit Energie setze ich mich mit dem neuen Betriebssystem Windows 10 auseinander (ist gar nicht so kompliziert) und bin heilfroh, wieder mein eigenes Spielzeug zu haben!

Die Besichtigung der Stadt La Paz ist ein Erlebnis für sich. Die grosse Andenmetropole ist die höchst gelegene Regierungsstadt der Welt und sitzt mitten in den Bergen. Zwischen dem tiefsten und dem höchsten Punkt liegt eine Differenz von 1000m und rund 10°C. Während in anderen Städten die Reichen ihre Häuser in der Höhe bauen, ist es in La Paz umgekehrt. Wer es sich leisten kann, wohnt in der Unterstadt, wo die Luft weniger dünn und das Klima angenehmer ist.

Als optimales Verkehrsmittel werden moderne 10-er-Gondeln wie bei uns in den Skigebieten eingesetzt. Es gibt verschiedene Linien mit verschiedenen Farben. Unser Ausflug in die Innenstadt vom etwas ausserhalb liegenden Hotel Oberland beginnt mit einer Taxifahrt zur Gondelstation. Dann folgt eine halbstündige Gondelfahrt mit der grünen und der gelben Linie, dann wieder eine Taxifahrt durch ein unwahrscheinliches Verkehrsgewühl bis zur roten Linie und schliesslich noch eine letzte Gondeletappe. Die luftigen Fahrten fühlen sich fast wie ein Stadtrundflug an. Nach anderthalb Stunden sind wir mitten drin und lassen uns durch die belebten Strassen und Gassen an unzähligen Markständen vorbei treiben. Auf dem von Regierungsgebäuden umrahmten Hauptplatz Plaza Murillo sieht es aus wie auf dem Markusplatz in Venedig, was die Tauben anbelangt.

Nebst dem planlosen Umherbummeln haben wir noch drei Dinge auf der Liste: Geld wechseln (kein Problem), Ansichtskarten kaufen (unmöglich, gibt es nicht...??) und auf der Hauptpost nach unseren Päckli fragen (kein Problem, sind nicht da).

Nach vier Tagen «Oberland» machen wir uns auf Richtung peruanische Grenze. Die Ausfahrt aus La Paz ist wiederum ein Erlebnis der besonderen Art. Wir können zwar die verstopfte Innenstadt umfahren, doch kommen wir nicht um den Stadtteil El Alto herum, der allein etwa eine Million Einwohner zählt. Wie der Name sagt, liegt er in der Höhe, wo die indigene Bevölkerung zu Hause ist. Das Verkehrschaos ist unbeschreiblich, unzählige Minibusse verstopfen den Weg, weil sie überall anhalten, um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen. Der Hauptstrasse entlang reihen sich Marktstände, Menschen und Tiere überqueren die sechsspurige Fahrbahn zwischen hupenden und drängelnden Autos. Wo ein normales Überholen nicht möglich oder verboten ist, wird rechts über den Pannenstreifen überholt. Zu allem Überfluss ergiesst sich ein Wolkenbruch auf das ganze Durcheinander und verursacht in Kürze eine Überschwemmung. Heinz, der seine Fahrlektion bereits in Potosi absolviert hat, steuert unser Gefährt zielsicher und sehr südamerikanisch durchs Gewühl. Er hat unterdessen gelernt, die Hupe einzusetzen und selber zu entscheiden, wann er Vortritt hat.

Nachdem alles heil überstanden ist, atmen wir tief durch und rollen zum Titicacasee. Kurz vor der Grenze finden wir ein schönes, aussichtsreiches Plätzchen für die letzte Nacht in Bolivien.

Unterdessen sind wir in Peru, haben Cusco und Machu Picchu besucht und sind über mehrere hohe Andenpässe hinunter Richtung Pazifik gefahren. Was wir dabei alles erlebt haben, steht in nächsten Blog...

Eingestellt am 13.4.2017/mb

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